IVa. Das SATOR-Quadrat

Dieses Buchstabenquadrat besteht aus 5 Wörtern, die vorwärts und rückwärts gelesen werden können und hier in diesem Fall verschiedenen Sinn ergeben (Palindrome).

Diese Zusammenstellung in lateinischer Sprache ist mehr als 1.5oo Jahre alt und kann wie folgt übersetzt werden:

Der Sämann (sator) Arepo (Eigenname) hält (tenet) mit Mühe (opera) den Wagen (rotas, die Räder).

Da diese Übersetzung kaum einen zufriedenstellenden Sinn ergibt, haben Gelehrte viele Jahrhunderte gerätselt und bislang immer noch keine echte Lösung gefunden. Nur eine freiere Übersetzung hat tieferen Sinn, die hier erwähnenswert wäre und die sich an die normale waagerechte Lesart hält; die Folge der Wörter wurde jedoch vertauscht:

DER SCHÖPFER (sator) LENKT (tenet) VERBORGEN (arepo, von repere=kriechen; a-repo: aus dem Weggekrochenen) die RÄDER (rotas=Räder) der WELT (opera)

Warum wurde nun so viel über das Buchstabenquadrat nachgedacht?

Hier soll aus einem Buch zitiert sein, das eine besondere Lösung anbietet (Gilbert Obermair: Die interessantesten Wortspiele, Pabel-Moewig Verlagsunion, Rastatt 1994. ISBN3-8118-5859-9):

"Dieses Quadrat ist schon sehr alt und existiert seit Jahrhunderten in deutschen, lateinischen, griechischen und koptischen Schreibungen. Zuerst tauchte es auf kleinasiatischen Bronzeamuletten des 4. und 5. Jahrhunderts auf. Seit dem 8 Jahrhundert findet man es in lateinischen Handschriften deutscher Klöster, später auch in Stein gehauen oder in Holz geschnitzt an kirchlichen und weltlichen Bauwerken. Im späten Mittelalter wandert das Quadrat, das bisher in ganz Europa verbreitet war, nach Amerika weiter.

Jahrhundertelang gilt es als zauberkräftiges Zeichen gegen Pest. Hunger, Feuer und Dämonen. Man malt es auf Zettel und Geräte, schnitzt es in Türen und Portale, schreibt es in Bücher, ritzt es in Brot. Noch im 18, Jahrhundert benutzt man in Sachsen sogenannte *Satorteller* (Teller, die das Zeichen tragen) als Feuerlöschmittel. Man wirft sie in den Brandherd und hofft, so die Gefahr bannen zu können.

Seit langer Zeit versucht man auch die tiefere Bedeutung der einzelnen Buchstaben herauszufinden. Denn es darf als sicher angenommen werden, dass irgend ein Sinn dahintersteckt. Dabei ist es weniger die Folge der fünf Wörter, die den Forscher reizt, als die eigenartige Anordnung der Buchstaben.

Im Jahre 1926 veröffentlichte Felix Grosser eine Deutung , die bis heute als die wahrscheinlichste Lösung des Problems gilt. Grosser verband die Buchstaben in einer bestimmten, symmetrischen Weise und konnte so die Wortfolge PATER NOSTER A O, PATER NOSTER AO herauslesen. (A und O stehen dabei für Alpha und Omega, für Anfang und Ende des griechischen Alphabets).

Demnach wäre das Satorquadrat als ein frühchristliches Kryptogramm anzusprechen, das die Christen der Urkirche als geheimes Erkennungszeichen benutzten. Wer es lesen konnte, galt als eingeweiht und vertrauenswürdig."

 

AUF DER SUCHE NACH WEITEREN GEHEIMNISSEN:

Das Wort "PATER" (zweimal)

Vor 1.5oo Jahren war der Mensch imaginativ beeinflusst und seine Ideen waren von inneren Bildern getragen und in einen tiefen Glauben eingebettet. Damals ging aber auch die Furcht in den kleinen christlichen Gemeinden um. Der kampfesstarke Islam breitete sich aus, und andere Kulturkreise haben ihre, oftmals geheimen Abgesandten auf Erkundung geschickt. Was lag also näher, als etwas zu schaffen, was nur die Christen zu deuten wussten? Ein Amulett vielleicht, das aber auf der anderen Seite nicht direkt und offensichtlich einen Christen kennzeichnet.

Hierzu waren sicherlich christliche Weisheitsträger gefordert, die den Urgrund der Lehre sozusagen in das Quadrat mit hineinpflanzten oder anders ausgedrückt, unter dem Buchstabenwerk verborgen haben.

Bisher hat die voranstehende Lösung, die alle 25 Buchstaben benützt , ein Gebet ergeben:

VATER UNSER, ANFANG UND ENDE,
VATER UNSER, ANFANG UND ENDE.

Das Wort "NOSTER" (zweimal)

Jedoch findet sich noch kein Bezug auf die besondere und christliche Religion! Wie kann das zentrale Wesen CHRISTUS JESUS in dem Quadrat verborgen sein?

Wenn alle Buchstaben verbraucht sind, so ist eine Lösung nur in nachvollziehbaren Linien, Formen zu suchen.

Werden die Buchstaben weggelassen und nur die Verbindungslinien im Sinn des gefundenen Textes gezeichnet , so erhält man nebenstehende Bilder:

 

 

 

 


PATER (A)      NOSTER (B)

Werden die beiden Bilder noch eine Stufe weiter vereinfacht, so erhält man:

Das Bild A, ausgehend vom Wort PATER , zeigt ganz offensichtlich zwei Buchstaben des lateinischen Alphabets.

Links steht ein C und rechts ein J . Und dies sind die Initialen von CHRISTUS JESUS.

Wie mehrfach schon festgestellt, findet sich in dem Buchstabenquadrat ausgehend von der Deutung nach Grosser alles doppelt, so sollte es auch mit den Initialen sein:

Das Bild B geht vom Wort NOSTER aus und verbirgt in der einen Schleife das C und in der anderen das J.

Beide sind verbunden und in der Mitte kommt das N zu stehen.. Hier sei nur angefügt, dass ausgerechnet dieser Buchstabe im bekannten Kryptogramm der Templer ebenfalls eine verblüffende Zentralstellung einnimmt. Das N steht in der Mitte des Kreuzes, symbolisiert durch ein X

 

Kryptogramm der Templer

Welche Bedeutung hat nun das N ? Es ist der Buchstabe für die Kraft zur geistigen Verwirklichung, den Durchbruch. Das Himmelszeichen der Fische ist ihm zugedacht (s.a. R. Steiner, Lauteurythmiekurs).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erklärung des Quadrates auf zwei Ebenen erfolgt. Die erste bleibt bei den Buchstaben, ist aber losgelöst von deren Stellung in dem Quadrat.

In einer zweiten Ebene geben die Verbindungslinien der gefundenen Buchstaben neue und grosse Buchstaben an, die zum CHRISTUS JESUS geführt haben.

Aus der Ordnung der Buchstaben VATER haben sich die Initialen des Sohnes Gottes - Christus Jesus - ergeben.

Alle Worte und Zeichen sind doppelt vorhanden und folgen der spiegelbildlichen Symmetrie, so auch A und O:

Auf der linken Seite steht das A oben , aber auf der rechten unten.

Ich habe versucht die Zusammenhänge in Formen zu gestalten, die als Silber-Metallguss hier abgebildet sind.

 

Das Buchstabenquadrat hat als Metallarbeit die unten angegebene und auch tragbare Form angenommen. In dieser oder einer ähnlichen Art könnte ein Abgesandter, vielleicht der Templer, oder einer christlichen Gemeinde das Amulett bei sich geführt haben .

Das letzte Bild unterstreicht durch die Farbgebung nochmals die doppelte Gestaltung der Initialen C J.

Die beiden gelben Felder werden von der gerundeten Buchstabenform umschlossen und das rote Feld wird rechts und links durch die eckige Buchstabenform begrenzt Ich hoffe, dass diese etwas komplizierte Deutung des SATOR-QUADRATES den heutigen Anforderungen entspricht aber auch vor Augen führt, warum so viele Jahrhunderte mit wenig Erfolg in der Öffentlichkeit gerätselt worden ist.

 

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